Mittwoch, 1. November 1916
Am Feiertag Allerheiligen erscheint in Bonn nur die Bonner Zeitung.
Der Deutsch-Evangelische Frauenbund, Ortsgruppe Bonn, bittet seine Mitglieder, Pakete mit Weihnachtsgaben für unser Feldheer und unsere Marine vom 6. November ab im Gemeindehaus, Rathausgasse 2, bei Herrn Büttner, abgeben zu wollen. Die Pakete werden dann gesammelt an den Vaterländischen Frauenverein weitergegeben. In jedes Paket lege man eine Karte mit dem Namen des Gebers und Rückantwortkarte.
Das Soldatenheim an der Kölnstraße hatte sich letzten Sonntag eines so starken Besuchs wie nie zuvor zu erfreuen. Nach einer herzlichen Begrüßung durch Herrn Klutmann, den zweiten Vorsitzenden des Ausschusses, trug die Bonner Liedertafel unter Werths vorzüglicher Leitung eine Reihe gut ausgewählter Chöre, zumeist Volkslieder, vor. Ferner wurden Einzelgesänge, humoristische Vorträge, Musikstücke und, wie fast immer, eine kleine Theateraufführung den für alle diese Gaben sehr dankbaren Zuhörern dargeboten.
Für unsere treuen Kriegspferde erbittet der Berliner Tierschutzverein (Berlin SW, Tempelhofer Ufer 36) Spenden. Wer eine warme Decke übrig hat, sende sie. Ebenso ist bei der Knappheit der Verbandstoffe alte Leinwand oder anderer Stoff, der sich zur Herstellung von Binden oder Verbänden eignet, sehr willkommen. Es muß aber alles sauber gewaschen sein. Geldspenden, die auf das Postscheckkonto des Vereins (Berlin Nr. 13535) mit dem Vermerk „für Kriegspferde“ einzuzahlen sind, werden zum Ankauf von chemischen Kräftigungsmitteln oder anderen zweckentsprechenden Sachen zur Heilung und Pflege der Pferde verwendet.
(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)