Dienstag, 25. April 1916

    

Der Ostergruß der Bonner Universität an ihre Studenten, den wir schon ausführlich besprochen haben, ist im Selbstverlag der Universität erschienen, die Universitätsdruckerei Carl Georgi hat den Kommissionsverlag übernommen. Der Ostergruß kann von jeder Buchhandlung für den Preis von 1,50 M. bezogen werden. Besonders sei hier darauf hingewiesen, daß die Universität die Schrift als Geschenk allen ihren Angehörigen ins Feld sendet, deren Anschriften ihr bekannt sind oder bekannt werden. Daher ist es dringend erwünscht, daß dem Universität-Sekretariat möglichst viele Anschriften von im Felde stehenden immatrikulierten Bonner Studenten durch diese oder durch deren Angehörige in geschlossenem Briefumschlag übermittelt werden.

Der Bayern-Verein für Bonn und Umgebung hat sämtlichen in Bonn liegenden verwundeten Bayern als Ostergruß eine blauweiße Düte mit Zigarren, Zigaretten und Tintenstift durch die Damen des Vereins überreichen lassen.

Vom Dampfer Rheingold fiel gestern abend nach der Ankunft des Schiffes in Köln die Frau des Schiffswirtes in den Rhein. Sie ertrank.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

   

Ueberführung von Leichen Gefallener vom Kriegsschauplatz in die Heimat. Das Stellv. Generalkommando des 18. Armeekorps teilt mit: Nach einer Verfügung des Königlichen Kriegsministeriums können Ausgrabungen von Leichen zur Rückführung in die Heimat für die Monate Mai, Juni, Juli; August und September nicht gestattet werden.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

    

Die beiden Osterfeiertage, vor allem der zweite, brachten uns herrliches Frühlingswetter, so daß jeder, dem es die Zeit erlaubte, einmal wieder mit Freuden zum Wanderstabe griff, um sich draußen in der wieder erwachenden Natur zu erholen und zu kräftigen. Der Verkehr war daher entsprechend stark, besonders in den Ausflugsorten der Umgebung und am Vorgebirge mit seinem herrlichen Blütenschmuck. Auch die Rheindampfer, die an den Tagen zum ersten Male wieder regelmäßige Fahrten unternahmen, hatten sich eines regen Zuspruches zu erfreuen.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Bonner Nachrichten“)