Samstag, 3. November 1917

      

Anzeige im General-Anzeiger vom 3. November 1917Weniger Brot, mehr Kartoffeln.
Da die Reichsgetreidestelle die Tageskopfmenge an Mehl von 220 auf 200 Gramm herabgesetzt hat, muß eine Verringerung der Brotmenge eintreten, sie wird indessen durch eine Erhöhung der Kartoffelmenge ausgeglichen. Im Regierungsbezirk Köln wird die Brotmenge von Anfang November ab allgemein 3½ Pfund wöchentlich betragen. Daneben wird als Ersatz für die ausgefallene Brotmenge 1½ Pfund Kartoffeln für jede Person ausgegeben. Dieser Regelung haben sich die Regierungebezirke Aachen, Arnsberg, Koblenz und Düsseldorf angeschlossen.
    In Bonn tritt die Neuregelung mit der am 5. November beginnenden Versorgungswoche in Kraft. Mit dem gleichen Zeitpunkte wird die Zulage der Schwerstarbeiter von 1 auf 1½ Pfund und die Zulage der hoffenden und stillenden Frauen von 2¼ auf 2½ wöchentlich erhöht. Die Zulage für Schwerarbeiter bleibt in der bisherigen Höhe weiter bestehen. [...]

(Bonner Zeitung, Rubrik „Nachrichten des Lebensmittelamts der Stadt Bonn“)

Der Verband Bonner Frauenvereine beabsichtigt, in den Monaten November und Dezember, dienstags 6 Uhr, in einem Hörsaal der Universität eine Reihe von Vorträgen zu veranstalten, die über wichtige Gegenwartsfragen aufklären und den Mut zum Durchhalten stärken sollen. Frau Elsbeth Krukenberg aus Kreuznach wird die Vortragsreihe einleiten. Professor Mannstädt wird über Preisbildung und Preispolitik im Kriege sprechen, Frau Clara Bunge (Elberfeld) über Kriegsheimstätten, Geheimrat Schulte über französische Ansprüche auf das linke Rheinufer. Geheimrat Zitelmann wird die Reihe beschließen mit einem Vortrag über seine Eindrücke an der Front.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Städtische Nachrichten“)

      

Anzeige im General-Anzeiger vom 3. November 1917Zur Beschlagnahme von Eisen, Stahl usw. Die Bekanntmachung vom 10. Oktober 1917 betreffend Beschlagnahme und Bestandserhebung von Stab-, Form- und Moniereisen, Stab- und Formstahl, Blechen und Röhren aus Eisen und Stahl, Grauguß, Temperguß, Stahlguß, dient in erster Linie dem Zweck, die Verwendung von Eisen und Stahl zur Herstellung solcher Fabrikationseinrichtungen zu verhindern, die für die Kriegsindustrie und Kriegswirtschaft entbehrlich sind. Die Bekanntmachung ist in der heutigen Nummer unseres Blattes abgedruckt.

Ein Schwindler in Uniform treibt sich in der letzten Zeit in den Ortschaften des Landkreises umher. Er sucht Abonnenten für eine kath. Zeitschrift und bietet sich als Photograph an, Photographien vergrößern zu lassen. Für beides fordert er eigenhändige Unterschrift und 1 Mark Anzahlung. Wer sich vor Schaden hüten will, sei hierdurch gewarnt.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

      

Anzeige im General-Anzeiger vom 3. November 1917Kath. Volksverein. Wie bereits mitgeteilt, findet am Sonntag abend 6 Uhr im großen Saale der Bürgervereins eine große Versammlung des Volksvereins statt. Dr. Meffert von der Zentrale in M.-Gladbach wird reden über „Kriegslage und Friedensaussichten“. Alle Katholiken der Stadt serstend herzlichst eingeladen. Saalgebühr 20 Pfg. Keine Restauration.

Gangolfhaus. Von jetzt ab finden wieder in den vornehmen und behaglichen Räumen dieses Hauses wöchentlich an verschiedenen Tagen die so beliebten Konzerte statt.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Bonner Nachrichten“)