Samstag, 7. April 1917
Am Karfreitag erschienen in Bonn der General-Anzeiger und die Deutsche Reichs-Zeitung mit reduziertem Umfang.
Das schönste und zeitgemäßeste Ostergeschenk ist eine Zeichnung auf Deutsche Kriegsanleihe. Wer nicht 96 m. (von welchen noch Zinsen in Abzug gebracht werden) anlegen will, erwerbe Anteilscheine; sie werden in Beträgen von 1 M. bis 50 M. ausgegeben und nach dem Kriege mit 5 Prozent Zinsen und eventuellem Kursgewinn zurückbezahlt.
Lebensmittelverkauf. Mit Rücksicht auf die Feiertage gibt das Städtische Lebensmittelamt bereits heute Samstag die für die kommende Woche bestimmten Nahrungsmittel an die Verbraucher ab. Unsere Hausfrauen werden es freudig begrüßen, daß diesmal auch Mehl abgegeben wird. Außerdem gibt es noch Griesmehl, kochfertige Suppen, Hülsenfrüchte, Dörrmischgemüse, Sauerkraut, Kunsthonig, Margarine und Speck.
Dem Konditorgewerbe im gesamten Gebiet des Regierungsbezirks Köln werden in der Folge die bisher überwiesenen Mengen von Mehl, Butter und Fett entzogen, welche der Allgemeinheit zugeführt werden sollen.
Zeichnungen zur 6. Kriegsanleihe. Auch die Endenicher Schule beteiligte sich wieder in hervorragender Weise an der 6. Kriegsanleihe. Es gingen 13.769 M. ein. Bei der 5. Kriegsanleihe wurden über 43.000 M. gezeichnet.
(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)
Schließung einer Mühle. Auf Grund der Bekanntmachung des Bundesrates über Brotgetreide und Mehl aus der Ernte 1916 ist die Schließung der Mühle des Mühlenpächters Peter Land, Am Burggraben 38, angeordnet worden, weil er sich in der Verfolgung der Pflichten, die ihn durch die vorgenannte Bekanntmachung des Bundesrates auferlegt sind, als unzuverlässig erwiesen hat.
(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Bonner Nachrichten“)