Sonntag, 11. März 1917

     

Die 24. ordentliche Synode der Altkatholiken des Deutschen Reiches wird am 14. März in Bonn tagen. Bischof Dr. Moog bittet die Geistlichen, bei den demnächst für die 6. Kriegsanleihe beginnenden Schulsammelzeichnungen nach Möglichkeit besonders in den kleineren Orten mittätig zu sein.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

     

Beuel, 10. März. Die gestrige Gemeinderatssitzung unter dem Vorsitz des Herrn Bürgermeisters Breuer beschäftigte sich nochmals mit den Teuerungszulagen für Lehrpersonen und beschloß, den Beginn der Zahlung dieser einmaligen Zulage auf den 1. Dez. 1916 für alle zu der Zeit in der Gemeinde angestellten Lehrpersonen festzusetzen. Die Auszahlung erfolgt am 1. April. – Einen breiten Raum nahm die Ernährungsfrage der Bevölkerung in Anspruch, deren Schwierigkeit einmütig erkannt wurde. Es wurde beschlossen, mit der Einrichtung der Suppenküchen sofort zu beginnen. Die Eröffnung soll am 2. April stattfinden. Volksküchen sind, wie im vergangenen Jahre, in Schw.-Rheindorf, Vilich, Pützchen, Küdinghoven und Beuel vorgesehen, für Beuel jedoch in der mittleren Wilhelmstraße. Die Preise betragen pro Liter 40, 50 und 60 Pfg., je nach der Steuerzahlung. Die Vorarbeiten wurden der Nahrungsmittelkommission übertragen und der Wunsch ausgesprochen, daß sich geeignete Kräfte an der Mitarbeit beteiligen möchten.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Von Nah und Fern.“)

     

Deutschlands Kriegslasten und seine wirtschaftlichen Kraftquellen. Im Hinblick auf die bevorstehende sechste Kriegsanleihe dürfte es vielfach erwünscht sein, über die wirtschaftlichen und finanziellen Hilfsquellen, durch welche die Anleihen des Deutschen Reiches gesichert sind, von einem erfahrenen Fachmann eingehenderen Aufschluß zu erhalten. Der Direktor des A. Schaafhausenschen Bankvereins in Bonn, Herr Julius Steinberg, hat sich auf Veranlassung der Stadt Bonn bereit erklärt, diese fesselnde Aufgabe in einem Vortrage, der Donnerstag, den 15. März, abends 8½ Uhr im neuen großen Hörsaal der Universität stattfinden wird, zu erörtern. [...] Zu dem Vortrage ladet der Oberbürgermeister die Bürgerschaft ein. Der Eintritt ist unentgeltlich.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Bonner Nachrichten“)