Montag, 21. Juni 1915

  

Anzeige in der Deutschen Reichs-Zeitung vom 21. Juni 1915In einem Bonner Gasthof sind in der Nacht zu Samstag einem Reisenden zwei Handkoffer mit Goldsachen im Werte von über 60.000 Mark gestohlen worden. Die Koffer mit ihren gesamten Inhalt wurden aber schon am Samstag von der Kölner Polizei in einer Wirtschaft in Kalk beschlagnahmt. Als Dieb kommt der Hausbursche des Gasthofes in Betracht. Er hatte die Handkoffer zum Beueler Bahnhof fahren sollen, war aber damit verschwunden. Den Handwagen, den er benutzt hat, fand man nachher herrenlos am Bahnhofe. Die hiesige Polizei ermittelte, daß der Hausbursche nach Kalk gefahren war, auch die Koffer dahin aufgegeben hatte, und so konnte das gestohlene Gut, das schon zu weiteren Versand in Kisten verpackt war, noch rechtzeitig gefunden werden. Der Dieb konnte noch nicht festgenommen werden.

Flottenbund deutscher Frauen. Der für heute geplante Ausflug mußte bis zum Juli verschoben werden, da die Verwundeten wegen dienstlicher Hindernisse keinen Urlaub erhalten können. Die bereits gelösten Karten behalten ihre Gültigkeit.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

   

Die Bonner Bäcker-Innung gibt bekannt, daß der Preis des Schwarzbrotes von heute an auf 65 Pfennig ermäßigt worden ist. Ferner wird bekannt gegeben, daß Mehl an sämtliche Käufer abgegeben werden muß.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Bonner Nachrichten“)