Montag, 4. Januar 1915

 

Anzeige in der Deutschen Reichs-Zeitung vom 4. Januar 1915Prinz Stephan zu Schaumburg-Lippe, der an einer Lungenentzündung auf dem westlichen Kriegsschauplatz erkrankt ist, ist am Samstag abend hier eingetroffen und hat vorläufig im Palais Schaumburg Wohnung genommen.

Das Res.-Inf.-Regt. Nr. 29, dessen 3. Bataillon in Bonn in der Karlsschule zusammengestellt worden ist, erhielt für besondere Tapferkeit vor dem Feind vom Kaiser eine Ehrenfahnenschleife.

Die Feldbäckerei-Kolonne I des 8. Armeekorps hat am 19. Dezember die erste Million Brote hergestellt.

Eine patriotische Veranstaltung des katholischen Jugendvereins für die Stifts- und Remigiuspfarre hatte gestern abend im Gesellenhause eine große Zahl Mitglieder und Freunde des Vereins versammelt. Im Mittelpunkt des Abends stand ein Vortrag des Herrn Direktors Knipp, der darlegte, daß das Gottvertrauen in diesem schweren Kampfe notwendig sei. Wenn Gott mit uns sei, so müßten auch wir mit Gott sein. Unser Kaiser scheue sich nicht, sich öffentlich als Christusbekenner hinzustellen. Er sei ein leuchtendes Vorbild für jeden Deutschen. Die zündende Ansprache schloß mit einem Hoch auf den Kaiser. Ansprachen, gemeinschaftliche Lieder, Deklamationen, lebende Bilder und ein Schauspiel „An den masurischen Seen“ belebten die abendliche Feier.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

 

Etwa 3500 Mark an Gold hat der Buchhändler Johannes Rahm in der Brüdergasse, in der Hundsgasse und auf dem Belderberg im Auftrag der Handelskammer in kurzer Zeit gegen Papiergeld eingetauscht.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Bonner Nachrichten“)