Freitag, 8. November 1918
Wiedereröffnung der Schulen. Von der städtischen Verwaltung wird uns mitgeteilt: Da die Erkrankungsfälle an Grippe weiterhin abgenommen haben und die Zahl der Gesundmeldungen ständig zunimmt, wird der Unterricht in sämtlichen Schulen des Stadtbezirkes am Montag, 11. November 1918, wieder aufgenommen.
Zentrumspartei. Reichstagsabgeordneter Henry hat sein Amt als Vorsitzender der Zentrumspartei im Wahlkreise Bonn-Rheinbach niedergelegt. An seine Stelle trat Kaplan Rembold in Bonn.
(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)
Annahme von Notgeld. Eine Verfügung des Finanzministers bestimmt, daß auch das von größeren industriellen Werken ausgegebene Notgeld von den Regierungshauptkassen und Kreiskassen bis auf weiteres im örtlichen Verkehr als vollgültiges Zahlungsmittel anzunehmen ist. Es ist möglichst häufig bei den Ausgabestellen in Reichsgeld umzuwechseln. Auch zur Annahme des Notgeldes ist bei Zahlungen aus den staatlichen Kassen niemand verpflichtet.
Eine öffentliche Volksversammlung wird am Sonntag vormittag von der Zentrumspartei im Bonner Bürgerverein veranstaltet. Das Mitglied des Herrenhauses, Generalsekretär Stegerwald und Reichstagsabgeordneter Rechtsanwalt Henry werden über den Weg zum Frieden reden.
(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)
Verkauf sterilisierter Milch. Von Dienstag den 12. d. M. ab wird in den städtischen Verkaufsstellen (Lebensmittelgeschäften) sterilisierte Milch in Flaschen mit dreiachtel und siebenzehntel Liter Inhalt verkauft.
(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Aus der Rheinprovinz. Bonn“)