Mittwoch, 2. Oktober 1918

   

Anzeige im General-Anzeiger vom 2. Oktober 1918Unsere Schuljugend bei der Kriegsanleihe-Werbearbeit. In einer neulichen Versammlung der sämtlichen Vertrauensleute der städtischen Werbeorganisationen beantragte Rechtsanwalt F. J. Klein, die hiesigen Schulen zu ersuchen, dahin zu wirken, daß die Schüler eine allgemeine Werbetätigkeit für die 9. Kriegsanleihe innerhalb der Stadt, abgesehen von der Werbung bei Verwandten und näheren Bekannten, vor dem 10. Oktober nicht entfalten möchten. Diesem Antrage stimmte die Versammlung einmütig zu. Es wurden hierbei die unbestreitbaren großen Verdienste der Schulen um die früheren Kriegsanleihen anerkannt, indessen erwogen, daß bei einer Werbung durch Erwachsene durchweg erheblich höhere Beträge zu erzielen seien als durch eine solche von Schülern. Leute, die zu größeren Zeichnungen befähigt seien, wiesen, nachdem sie von den Schülern kleine Anteilscheine der Sparkasse erworben, vielfach die Werbeversuche der städtischen Vertrauensleute mit dem Einwand zurück, sie hätten schon „gezeichnet“.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

  

Einen Einbruchsdiebstahl hatten vor einigen Wochen fünf Burschen in einem Pelzgeschäft am Markt verübt. […] Die Ermittelung der Diebe war so rasch möglich geworden, weil einer von ihnen am Orte der Tat einen Knopf verloren hatte. Er war Pole und mußte sich täglich bei der Polizei melden, wo einer der Kriminalbeamten den Knopf gesehen hatte, den er sofort wiedererkannte.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

  

Anzeige im General-Anzeiger vom 2. Oktober 1918Anzeige im General-Anzeiger vom 2. Oktober 1918Die Deutsche Vaterlandspartei hat Montag abend im Anschluß an ihre Versammlung an Generalfeldmarschall v. Hindenburg folgendes Telegramm gesandt: „Nach einer Rede des Abgeordneten Bacmeister über „Das Gebot der Stunde“ senden Mitglieder der Vaterlandspartei Euer Exzellenz aus tiefstem Herzen die freudige Versicherung unerschütterlichen Vertrauens auf ruhmreichen Sieg unter Ihrer Führung. Im Auftrage Professor Berthold Litzmann.“

Soldatenheim. Am verflossenen Sonntag konnte der erste Vorsitzende des Soldatenheims, Herr Klutmann, wieder eine große Anzahl Feldgrauer begrüßen. In markigen Worten ermahnte derselbe die Anwesenden zu unerschütterlichem Vertrauen zu unserer obersten Heeresleitung, wenn auch einmal, wie das Kriegsglück so mit sich bringe, unerwartete Rückschläge kommen und führte als Beispiel unentwegten Vertrauens in sein deutsches Volk und seine Stärke unseren alten E. M. Arndt an, welcher auch in viel schwererer Zeit den Mut nicht verloren habe. […]

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Aus der Rheinprovinz. Bonn“)