Freitag, 17. Juli 1914
Rekrutenfürsorge in Bonn. Mit Rücksicht auf die guten Erfolge der Vorjahre hat sich auch in diesem Jahre wieder ein Ausschuß gebildet, der in der uneigennützigsten Weise sich der Ausgehobenen annehmen will, damit diese jungen Leute beim Eintritt zum Truppenteil für den Anfang mit dem Ungewohnten ihrer neuen Umgebung vertraut sind. Die Ausgehobenen in Bonn waren kürzlich zur ersten Versammlung eingeladen. Es waren aber von den 550 Rekruten nur 220 erschienen. Es liegt im Interesse der angehenden Rekruten selbst, wenn sie sich an diesen Veranstaltungen beteiligen.
Das Abkochen im Walde ist strafbar. Wanderer, jung und alt, seien daran erinnert, daß das Abkochen im Walde nicht statthaft ist. ... Die Förster sind angewiesen, dem Verbot des Feueranzündens nachdrücklich Geltung zu verschaffen.
(Bonner Zeitung, Rubrik „Städtische Nachrichten")
Die Roggenernte hat ihren Anfang genommen, nachdem die Gerste zum Teil schon eingescheuert ist. Wenn man anfangs befürchtete, daß bei der schlechten Blütezeit der Körnerertrag nur gering ausfallen würde, so hat man sich doch darin geirrt. Die Ähren sind voller Körner und vollkommen ausgebildet. Das Stroh hat auch eine außerordentlich schöne Höhe erreicht. Der Weizen verspricht auch eine gute Ernte. Das meiste Heu ist auch unter Dach und Fach. Der letztgemähte Klee ist in recht gutem Zustande eingebracht worden, während das im Regen gelegene Heu an Qualität eingebüßt hat.
(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)