Sonntag, 19. Juli 1914

 

Vaterländische Festspiele. Am heutigen Sonntage feiert unsere Vaterstadt Bonn wieder ihre vaterländischen Festspiele. Auf Anregung des Vereins für Körperpflege in Volk und Schule im Jahre 1908 ins Leben gerufen, wird sich das schöne Fest auf der Wiese, in den Anlagen, auf der Terrasse und in der Halle der Gronau sowie auf dem Rheinstrom zum siebenten Male wiederholen. Anfangs waren es nur 16 Vereine, die sich im friedlichen Wettkampf maßen; heute sind es über 60. Diese Zahl ist einerseits ein Zeichen, wie sehr diese jährlich wiederkehrende Veranstaltung allenthalben Anklang gefunden hat, andererseits zeigt sie aber auch den hohen Stand des turnerischen und sportlichen Lebens unserer Vaterstadt. Bonn kann stolz sein auf diese vaterländischen Festspiele, mit denen es, was Leistungen und Beteiligung anbetrifft, hinter anderen rheinischen Städten nicht zurücksteht. Tausende von Zuschauern haben in den letzten Jahren den Festspielen beigewohnt. Und so wird es auch heute wieder sein. Wo gibt es noch eine Familie, deren Vater, Tochter oder Sohn nicht irgendwie an den Spielen beteiligt ist? Das ist ja auch der Zweck dieser Festspiele, daß jung und alt zu ihnen gehören, daß alle ohne Ausnahme in einträchtiger Freude, die Sorgen des Alltags hinter sich lassend, ein Fest feiern, welches dem geliebten Vaterlande gilt. Frauenturnabteilungen, Vereine der Athleten, Turner und Schüler nehmen an den Festspielen teil und der Bonner Männer-Gesang-Verein „Apollo“ wird das Fest durch seine Lieder verschönern. Die Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz hat sich dankenswerter Weise auch wieder der guten Sache zur Verfügung gestellt.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

 

Die Vaterländischen Festspiele. Unsere Vaterstadt Bonn feiert wieder ihre vaterländischen Festspiele. (…) Tausende von Zuschauern haben in den letzten Jahren den Festspielen beigewohnt. Und so wird es auch heute wieder sein. Wo gibt es noch eine Familie, deren Vater, Tochter oder Sohn nicht irgendwie an den Spielen beteiligt ist? Das ist ja auch gerade der Zweck dieser Festspiele, daß jung und alt zu ihnen gehören, daß alle ohne Ausnahme in einträchtiger Freude, die Sorgen des Alltags hinter sich lassend, ein Fest feiern, welches dem geliebten Vaterlande gilt. Deutschland in der Welt voran! So soll es jetzt und künftig heißen. Sehnige Jünglinge, aus denen stahlharte Männer werden, unverzärtelte, gesunde Jungfrauen, die Deutschlands Mütter werden sollen, die brauchen wir und die erziehen wir nicht daheim hinter dem Ofen, sondern draußen auf grünem, sonnigen Plan. So steckt hinter unsern vaterländischen Festspielen nicht harmlose Spielerei, sondern der hochsinnige Gedanke, dem Vaterlande auch im Gewande der Freude und des Friedens zu dienen.

Unsere Husaren sind in vergangener Nacht um 1 Uhr aus Elsenborn wieder hier eingetroffen. Mit dem Gesang froher Soldatenlieder taten sie den friedlich schlafenden Bonnern ihre Ankunft kund.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Bonner Nachrichten“)