Sonntag, 5. Mai 1918

   

Anzeige im General-Anzeiger vom 5. Mai 1918Anzeige im General-Anzeiger vom 5. Mai 1918Wochenkalender der Bonner Frauenvereine.
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   Die Flickstelle (Stockenstraße 3) nimmt jeden Mittwoch und Freitag von 9 bis 12 Uhr Flickwäsche zum Ausbessern an.
   Die Kleiderberatung (Stockenstraße 3) ist jeden Dienstag und Freitag nachmittag von 3 bis 5 Uhr geöffnet.
   In der hauswirtschaftlichen Beratungsstelle sind zu haben Flugschriften über Wildgemüse und Gemüsebau, Rezepte zur Säuglingsernährung im Krieg und außerdem das zum Besten der Bonner Kinderspeisung herausgegebene Album zu 1 M.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

   

Anzeige im General-Anzeiger vom 5. Mai 1918Anzeige im General-Anzeiger vom 5. Mai 1918Anzeige in der Deutschen Reichs-Zeitung vom 5. Mai 1918Vom Barfußgehen. Aus unserem Leserkreis wird uns geschrieben: Beginnt im Frühjahre die Sonne den Erdboden zu erwärmen, dann läuft in dem gelobten Bayernlande die gesamte Landjugend bis zum späten Herbst hinein barfuß. Auch die Schuljugend der Umgebung Bonns hat in großer Zahl seit einigen Tagen mit Mut und Entschlossenheit das Schuhzeug abgelegt. So bringt der Krieg nicht nur Unglück, sondern auch Segen. Denn freudig laufen die Kinder barfuß; und neben der Ersparnis an Strümpfen und Schuhen, hat das Anzeige im General-Anzeiger vom 5. Mai 1918Barfußgehen den großen Vorzug der körperlichen Abhärtung. Das hat die Erfahrung längst bestätigt. Das Barfußgehen darf daher nicht das Kennzeichen der ärmeren Bevölkerung bleiben. Im Gegenteil sollten die Wohlhabenderen heute bei ihren Kindern nach dieser Richtung hin aus den verschiedensten Gründen (die hier nicht breitzutreten sind) mit gutem Beispiel vorangehen. Zaghafte Mütter, die glauben, ihre Kinder seien zu vornehm zu sein oder zu zarter Natur, barfuß zu laufen, sollten wenigstens stundenweise den Versuch machen, ihre Kleinen von den lästigen, die Füße oft in unbarmherziger Weise zusammenpressenden Schuhen zu befreien. Staat ist mit dem heutigen Schuhwerk doch kaum zu machen. Zeitige systematische Fußabhärtung empfindet besonders der Soldat bei Dauermärschen als größte Wohltat.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

   

Im Städt. Museum Villa Obernier findet z. Zt. eine Ausstellung Bonner Künstler (Plastiken, Gemälde, Graphik, Kunstgewerbe) statt. Der Eintritt ist frei.

Ludendorff-Spende. Wie wir vernehmen, wird unter dem Vorsitze des Herrn Oberbürgermeisters ein Ortsausschuß der „Ludendorff-Spende f. Kriegsbeschädigte“ für den Stadtkreis Bonn gebildet. Es handelt sich um eine Geldsammlung größeren Umfanges für die Zwecke der Kriegsbeschädigtenfürsorge. Der Ausschuß wird demnächst mit einem Aufruf an die Oeffentlichkeit treten, aus dem alles Nähere, auch über die Geldannahmestellen, enthalten sein wird.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Aus der Rheinprovinz. Bonn“)