Freitag, 22. März 1918

   

Anzeige im General-Anzeiger vom 22. März 1918Fleisch. Am Samstag werden in den Metzgergeschäften Rindfleisch zu 2,20 M., Leberwurst zu 1,60 M. und Blutwurst zu 1,20 M. das Pfund verausgabt. Für jede Person werden 200 Gramm, an Kinder unter 6 Jahren 100 Gramm Fleisch einschließlich Wurst verteilt.
   Fett. Auf den Abschnitt Butter der Speisefettkarte werden in der kommenden Woche 60 Gramm Butter ausgegeben. Der Preis für die Butter beträgt 4,15 M. für das Pfund.
   Kartoffeln. Landwirte und Gärtner, baut mehr Kartoffeln an. Ein reichlicher Anbau von Kartoffeln kann und muß uns unabhängig machen von den gefährlichen Ernteschwankungen und dem deutschen Volke das Durchhalten bis zum siegreichen Ende des Krieges ermöglichen. Die Besitzer von mittleren und kleineren Grundstücken, die für die Allgemeinheit Kartoffeln abliefern, erhalten, wenn sie in diesem Jahre nachweislich eine größere Fläche als bisher mit Kartoffeln anbauen, aus der Staatskasse eine Beihilfe von 3,50 M. für jeden zur ordnungsmäßigen Bepflanzung der Mehrfläche erwendeten Zentner Saatkartoffeln. Nähere Auskunft wird im städtischen Lebensmittelamt, Zimmer 12, erteilt. […]

(Bonner Zeitung, Rubrik „Nachrichten des Lebensmittelamts der Stadt Bonn.“)

   

Zeichnungen auf die 8. Kriegsanleihe. Die städtische Sparkasse Bonn zeichnete auf die achte Kriegsanleihe 7½ Millionen Mark gegen 6,3 Millionen Mark bei der siebten Kriegsanleihe, zusammen bei allen Kriegsanleihen 51 Millionen Mark.

Geschäftsfreier Sonntag. Am Sonntag dürfen die Ladengeschäfte bis 7 Uhr abends offen gehalten werden.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

    

Billige Schuhe. Der Katholische Frauenbund, Zweigverein Bonn, hat neuerdings eine äußerst zeitgemäße Einrichtung getroffen. Er veranstaltet Kurse, in denen die Frauen unterwiesen werden, selbst Schnürschuhe mit Holzsohlen anzufertigen, die namentlich für unsere Kleinen sehr praktisch und dauerhaft sind. Die Schäfte sind aus Tuch-, Drillich-, Segeltuchresten hergestellt und mit Lederabfällen besetzt. Der Preis stellt sich für ein Paar Schuhe auf 4 bis 5 Mark. Ein Kursus, an dem 18 Frauen teilnahmen, hat bereits in Poppelsdorf stattgefunden. Zwei weitere, die gleich nach Weißen Sonntag beginnen sollen, sind für Poppelsdorf und für die Marienpfarre vorgesehen. Die Teilnahme an einem Lehrgang, der 3 bis 4 Abende in Anspruch nimmt, kostet für Mitglieder des Kath. Frauenbundes 2 Mark, für Nichtmitglieder 2,50 Mark. Anfragen und Anmeldungen bittet man zu richten an die Geschäftsstelle des K. F. D., Martinstraße 3.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Aus der Rheinprovinz. Bonn“)