Donnerstag, 7. Februar 1918

  

„Dem Licht entgegen“, so heißt das dreiaktige Filmschauspiel, das kommenden Sonntag, vormittags 11½ Uhr, im Lichtspielhause (Stern) zum Besten der Kriegsblindenhunde zur Vorführung gelangt Das Königliche Bild- und Filmamt in Berlin hat durch die Herstellung dieses Films eine ganz hervorragende Leistung zuwege gebracht. Im ersten Teile wird die Ausbildung der Sanitätshunde gezeigt, die mit einer Vorführung der Hunde vor dem Großherzog von Oldenburg abschließt. Das eigentliche Schauspiel beginnt in der Heimat. „Senta“, der Liebling einer wohlhabenden Familie, wird Sanitätshund. Der Zuschauer begleitet den Hund an die Westfront. Der Film zeigt, wie die Sanitätshunde und ihre Führer unter den schwierigsten Verhältnissen ihre Pflicht erfüllen. Einschlagende Granaten, Gasentwicklung und Flammenwerfer sind für sie kein Hindernis. In ergreifender Weise wird die Rettung aus höchster Lebensgefahr dem Zuschauer vor Augen geführt und ihm der Wert dieser braven Sanitätshunde zum Bewußtsein gebracht. Zum Schlusse erscheint „Senta“ als Kriegsblindenhund. Möge diese Veranstaltung, ihrem Zweck entsprechend, ein gutes Ergebnis zur Folge haben. Freiwillige Spenden werden an die Sanitätshunde-Meldestelle Bonn, Kirsch-Allee 23, erbeten.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

   

Festgenommen wurde ein Schuhmacher aus der Bürgermeisterei Vilich, weil er zwei jungen Burschen einen gestohlenen Treibriemen im Werte von 700 Mark abgekauft hatte. Die Burschen hatten den Treibriemen in Hannover von einem Kellner gekauft. Sie hatten dorthin eine Vergnügungsreise gemacht, wozu das Geld dem Vater des einen Burschen entwendet worden war.

Diebstähle. In ein Weißwarengeschäft in der Kölnstraße sind in vorvergangener Nacht Diebe durch den Raum einer ausgeschnittenen Türfüllung eingedrungen und haben für etwa 1700 M. Weißwaren sowie einen kleinen Geldbetrag entwendet. – Aus einem Hausflur in der Lessingstraße wurden vorgestern abend zwei mit Pelz besetzte Damenmäntel und ein Sealmuff im Werte von 7-800 M. entwendet. Die Haustür ist mit einem Nachschlüssel geöffnet worden. Die Einwohnerschaft möge sich gegen solche Diebstähle durch Anbringen von Sicherheitsvorrichtungen schützen.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Aus der Rheinprovinz. Bonn“)