Sonntag, 16. Juli 1916

     

Anzeige im General-Anzeiger vom 16. Juli 1916Meldepflicht der Ausländer. Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß Angehörige verbündeter und neutraler Staaten beim Wechsel ihres Aufenthaltsortes sich sowohl bei ihrer Abreise wie bei ihrer Ankunft bei der Polizeibehörde innerhalb der vorgeschriebenen Frist zu melden haben und diese An- und Abmeldung auf den Pässen vermerkt sein muß. In Zukunft werden alle Personen, die hiergegen verstoßen oder die ohne Pässe angetroffen werden, sofort in Haft genommen werden.

Der Bonner Vereinslazarettzug K. 1 hat seine Verwundeten von der 38. Fahrt nach Aachen, Düren, Euskirchen, Bonn, Godesberg, Rolandseck und Neuenahr gebracht und von der 39. Fahrt nach Weimar.
   Da der Lazarettzug in der letzten Zeit einen beschleunigten Betrieb erfahren hat, sind die Vorräte an Zigarren, Zigaretten, Tabak, Wein, Kognak, Mineralwasser, Schokolade, Marmeladen, Kompott und konserviertem Obst so gut wie ganz aufgezehrt. Wir bitten daher, den Lazarettzug jetzt durch Ueberweisung von derartigen Liebesgaben zu unterstützen. Die Gegenstände sind alle abzugeben Bahnhofstraße 40. [...]

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

     

Anzeige im General-Anzeiger vom 16. Juli 1916Godesberg, 15. Juli. Zu Zwecken der Speisegemeinschaft sind in der letzten Zeit der hiesigen Verwaltung weiterhin folgende Stiftungen zugewiesen worden: Von Frau Geheimrat von Stein 1500 Mark, Herrn P.J. Ringsdorff 1000 Mark [...],Frau Kommerzienrat Otto Deichmann 1000 Mark [...] und Herrn Dr. Rudolf Schorlemmer 1000 Mark. Ein Teil dieser zur Verfügung gestellten Beträge soll verwendet werden, um einer Anzahl von stillenden Müttern aus dem Kreise der Kriegsunterstützten und Armen eine Portion Suppe aus der Volkskriegsküche zuzuwenden.

Godesberg, 15. Juli. Mit Rücksicht auf die dringende Notwendigkeit der Lederersparnis und um der ärmeren Bevölkerung die jetzt so schwierige Anschaffung und Ausbesserung der Fußbekleidung zu erleichtern, wird der Ausschuß für hauswirtschaftliche Kriegshilfe im Einvernehmen mit der Behörde nach dem Vorbild anderer Städte auch hier in Godesberg eine Flickschusterei einrichten. Mit Hilfe alter Sachen sollen Schuhe aller Art ausgebessert und angefertigt werden. Es werden daher alle irgendwie kräftige und haltbare Stoffe, die zu diesem Zwecke verwendbar sind, gegenwärtig in den Häusern gesammelt, und zwar alte Lederkoffer, Täschchen, Ledergürtel, Riemen, Schulranzen, Mappen, alte Schuhe und Stiefel und dergleichen.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Von Nah und Fern.“)

    

Anzeige im General-Anzeiger vom 16. Juli 1916Kriegsgefangenen-Spende. Das Ergebnis der unter dem Allerhöchsten Schutz Ihrer Majestät der Kaiserin stehenden Spende für die deutschen Kriegs- und Zivilgefangenen in Feindesland ist jetzt bereits als ein gutes zu bezeichnen. Fast alle Bonner Mitbürger haben sich, mit Beiträgen von 5.000 Mk. bis zu 10 Pfennigen beteiligt. Die Oberfreudigkeit Bonns hat sich auch hier wieder herrlich bewährt. Der Schlußtag der Sammlung rückt immer näher. Alle noch Ausstehenden werden deshalb gebeten, ihre Zeichnungszettel den Einnehmern der Bonner Volksspende mitzugeben. Zeichnungen und Zahlungen nehmen ferner entgegen: Die Bonner Volksspende im Rathaus, Ecke Stockenstraße und die Rheinisch-Westfälische Diskonto-Gesellschaft, Münsterplatz 1-3.
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(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Bonner Nachrichten“)