Sonntag, 12. März 1916

    

Anzeige im General-Anzeiger vom 12. März 1916Arndt-Eiche in Eisen. Auch in der verflossenen Woche war der Erfolg der Kriegsnagelung befriedigend. Außer der regelmäßig stattfindenden Nagelung durch die Volksschulen, die sich bereits deutlich am Stamm der Eiche zeigt, haben verschiedene Körperschaften zum Teil erhebliche Beträge für den Zweck unseres Kriegsmales gespendet. So waren am vergangenen Sonntag die freiwillige Sanitätskolonne und der Verein ehemaliger Hohenzollernscher Füsiliere Nr. 40 und im Laufe der Woche die Beamten und Angestellten der Ortskrankenkasse, sowie Militär- und Zivilkranke des Reserve-Lazaretts II (Hertzsche Anstalt) an der Arnd-Eiche erschienen. Ferner nagelten der Allgemeine Deutsche Sprachverein, Ortsgruppe Bonn, der Verein Alt-Bonn, der Bonner Wanderbund und der Bonner Bürgerverein die von ihnen gestifteten Adlerflügel bzw. Eichenblätter.
   Am heutigen Sonntag wird die freiwillige Feuerwehr nageln und am nächsten Sonntag wird das Bonner Handwerk die Nagelung des von ihm gestifteten Adler-Brustschildes in feierlicher Weise vornehmen.[...]
   Es wird angeregt, daß bei Siegen oder größeren Ruhmestaten unserer bewaffneten Macht, wie beispielsweise bei der glücklichen Heimkehr unserer Möve, man der Freude dadurch Ausdruck verleiht, daß man zu Ehren der Helden und zum Besten der Hinterbliebenen gefallender Kameraden einen Nagel in die Arndt-Eiche schlägt; man gibt dann seiner Freude über den errungenen Erfolg nicht nur mit dem Munde, sondern auch durch eine vaterländische Tat Ausdruck

Ueber Syrien und den Weltkrieg hält am morgigen Montag Herr Professor Meinhold einen Vortrag. Der Vortrag, zu dem der Verein für evangelische Freiheit einladet, findet im Saale des evangelischen Gemeindehauses statt und beginnt um 8½ Uhr.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

    

Anzeige im General-Anzeiger vom 12. März 1916Die Lebensmittelversorgung unserer Bevölkerung fordert:
„Bepflanzt alle brach und ungenutzt liegenden Grundstücke, oder überlaßt sie unentgeltlich zur Bepflanzung an Minderbegüterte oder stellt sie der Stadt Bonn zu diesem Zwecke zur Verfügung.“

Zur Kartoffelversorgung. Die Bonner Hausfrauen werden gebeten, sich durch die augenblickliche Beschränkung der Kartoffelabgabe nicht beunruhigen zu lassen. Die Stadt hat Kartoffeln in so ausreichenden Mengen angekauft, daß allen Ansprüchen genügt werden kann. Nur konnten die Kartoffeln des Frostes wegen noch nicht befördert werden. Diejenigen aber, die genügend Kartoffelvorräte haben, werden auf das Dringendste gebeten, von weiteren Ankäufen abzusehen, weil sie dadurch ihre Mitbürger, die keine Vorräte haben, schädigen. Wenn die Witterung sich derart gebessert hat, daß die Kartoffeln befördert werden können, wird die Stadt alle Bedürfnisse vollauf befriedigen können.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

     

Vorsicht. Heute früh wurde einem Kinde an der Marmeladenverkaufsstelle die Geldbörse mit Inhalt entwendet. Die Eltern mögen ihre Kinder zur Vorsicht mahnen.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Bonner Nachrichten“)