Montag, 27. März 1916

   

Anzeige im General-Anzeiger vom 27. März 1916Ausstellung von Kindergärtnerinnen-Arbeiten im Lyzeum Klostermann. In der Aula der Klostermannschen Anstalt waren am Samstag die Arbeiten ausgestellt, die von den geprüften Kindergärtnerinnen während ihrer Ausbildungszeit angefertigt wurden. Wer Sinn für die Zierlichkeit weiblicher Handarbeiten, für die Anmut und die Liebenswürdigkeiten weiblicher Phantasie hat, der mußte an diesen Arbeiten seine helle Freude haben. Vor allem aber, und das ist das Wichtigste und Entscheidende, bewiesen alle Arbeitend er Ausstellung, mit welcher Liebe, mit welchem großen Verständnis die jungen Damen sich in die Vorstellungswelt des Kindes eingefühlt haben. Die Kindergärtnerinnen, die diese Arbeiten mit so viel Geschicklichkeit und oft zärtlicher Liebe ersonnen und angefertigt haben, werden dem Namen ihres schönen Berufes Ehre machen. Werden wirkliche Kindergärtnerinnen sein und die vielen jungen Menschenpflanzen, die man ihrer Obhut anvertraut, zum Guten leiten. [...]

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

    

Anzeige im General-Anzeiger vom 27. März 1916Der Bonner Bergwerks- und Hüttenverein besteht nach dem Bericht des Aufsichtsrates augenblicklich 60 Jahre. Der Betrieb mußte im vergangenen Jahr dem verminderten Absatz angepaßt werden. An Betriebsschwierigkeiten und Unterbrechungen habe es nicht gefehlt. Der Betrieb in den Kalksteinbrüchen und Tongruben war nicht nur dem verminderten Bedarf angepaßt, sondern litt ebenfalls unter Arbeitermangel. Der Betrieb ruhte nicht nur in den älteren Anlagen, sondern auch die Drehöfen waren nur teilweise beschäftigt. Seit Kriegsausbruch wurde 161 Werksangehörige zum Heeresdienst einberufen. Fünf davon starben den Heldentod, fünf erhielten das Eiserne Kreuz 2. Klasse, ein Prokurist außerdem den Badischen Hausorden vom Zähringer Löwen. Für Kriegsunterstützungen an die Angehörigen der im Felde stehenden Arbeiter wurden 27.926 Mk. verwendet. Der Bericht besagt, daß das abgelaufene Geschäftsjahr unter der Einwirkung der durch den Krieg herbeigeführten außerordentlichen Verhältnisse stand. Es wird dann Beschwerde geführt über die Tätigkeit des Rheinisch-Westfälischen Zementverbandes zu Bochum. Die Opfer, welche das Werk im allgemeinen Interesse dem heutigen Bochumer Verbande bringe, könne es einem neuen gegenüber auch nicht noch weiter vergrößern. Die Jahresabgaben an den Verband seien nicht weit entfernt von einem Drittel des Reingewinnes. [...] Die Hauptversammlung findet am 8. April in Bonn statt.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)