Samstag, 18. September 1915

   

Anzeige im General-Anzeiger vom 18. September 1915Goldsammlung am Königlichen Gymnasium. Die durch die Schüler des Königlichen Gymnasiums unternommene Sammlung von Goldgeld für die Reichsbank hat nunmehr die Summe von 100.000 Mark überschritten.
   Die beim Königlichen Gymnasium veranstaltete Sammlung von Gold- und Silbergegenständen für die Hinterbliebenen der Gefallenen („Vaterlandsdank“) hat über 1100 Mark ergeben.

Der Umtausch der Brotbücher erfolgt am Sonntag, den 26. September, vormittags von 8 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 6 Uhr in verschiedenen Sälen der Stadt nach den Brotbuchbezirken. Eine ausführliche Bekanntmachung über den Brotbücher-Umtausch wird in den nächsten Tagen veröffentlicht.

Verbotene Kraftwagenfahrten. Die zum Verkehr auf öffentlichen Straßen und Plätzen zugelassenen Privat-Kraftfahrzeuge dürfen nur zu dem Zweck benutzt werden, der in der Zulassungsbescheinigung eingetragen ist. Die Mitbenutzung durch solche Personen, die an dem Zweck der Fahrt nicht beteiligt sind, insbesondere durch Familienangehörige, ist für die Folge verboten. Die Polizeibeamten sind zur scharfen Ueberwachung angewiesen. Zuwiderhandlungen haben die Einziehung der Zulassungsbescheinigungen zur Folge. Außerdem kann das Kraftfahrzeug als für den Staat verfallen erklärt und eingezogen werden.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

  

Anzeige im General-Anzeiger vom 18. September 1915Zeichnungen der dritten Kriegsanleihe. (...) Auch Sonntag, den 19. ds. Mts. bleibt die Städtische Sparkasse in der Mittagsstunde (11 ½ bis 12 ½) für die Entgegennahme von Zeichnungen geöffnet. Denjenigen, welche Werktags keine Zeit haben, die vaterländische Pflicht der Zeichnung zu erfüllen, bietet dieser Sonntag die letzte Gelegenheit dazu. Freilich werden auch schriftliche Zeichnungen angenommen, aber nur bis Donnerstag den 22. ds. Mts. nachmittags 1 Uhr.

Der gestrige Wochenmarkt war gut beschickt, der Besuch lebhaft, aber der Verkauf ließ zu wünschen übrig. Vorwiegend war wieder Obst in reicher Auswahl vorhanden, aber im Preise hoch. Schwedische Preißelbeeren wurden wieder in großen Mengen angeboten, kosteten aber immer noch 50 Pfg. im einzelnen Pfund; die Nachfrage hat etwas nachgelassen. (...) Die reichlich vorhandenen Schnittblumen fanden flotten Absatz. Der Fischmarkt war wieder gut beschickt und der Verkauf flott.
   Der Großmarkt auf dem Stiftsplatz war wieder gut beschickt und der Verkauf recht flott. Die Verordnung, daß vor 10 Uhr morgens nicht an Händler und Vorkäufer im Großen verkauft werden durfte, war nicht lange in Kraft und ist bereits nach ein paar Tagen wieder aufgehoben worden. Während der Zeit des Verbots hatte der Verkehr auf dem Großmarkt auf dem Stiftsplatz sehr nachgelassen. (...)
   Der städtische Gemüse- und Kartoffelverkauf war gestern wieder recht lebhaft. Die Nachfrage war hauptsächlich in Kartoffeln und Obst sehr groß. (...)

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

Steinwerfen in den Alleen. Könnte nicht dagegen eingeschritten werden, daß in der Baumschul- und in der Poppelsdorfer Allee sowie im Baumschulwäldchen und im Hofgarten die Kinder mit Steinen und Knüppeln in die Bäume werfen. Für die Bäume ist es nicht nützlich und für die Vorübergehenden gefährlich.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Sprechsaal“)

  

Zur Nachmusterung der dauernd Dienstunbrauchbaren wird, um Zweifeln zu begegnen, darauf hingewiesen, daß auch die in den Jahren 1914/15 im Kriege, d.h. beim Feldheer Beschädigten und als dauernd dienstunbrauchbar Entlassenen sich bei dem zuständigen Bezirkskommando zu melden haben; dieselben bleiben aber von einer Nachmusterung vorläufig befreit.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Bonner Nachrichten“)