Freitag, 24. Juli 1914

Am 23. Juli hatte Österreich-Ungarn ein auf 24 Stunden befristetes Ultimatum an Serbien gestellt. Darin wurde die Bekämpfung jeder gegen Österreich-Ungarn gerichtete Propaganda sowie die gerichtliche Untersuchung des Attentats unter Beteiligung österreichischer Beamter gefordert. Die Bonner Presse hält sich mit der Einschätzung der durch das Ultimatum grundlegend veränderten Situation zurück. Die Reichszeitung berichtet allerdings, Berliner Regierungskreise gingen davon aus, „daß Oesterreich wohl mit Serbien allein seine Sache regeln werde, falls eine zweite Macht Oesterreich in den Rücken fallen werde oder auf Oesterreich einen Druck ausüben sollte, Deutschland mit seiner ganzen Macht und bis zu den äußersten Konsequenzen hinter seinen Verbündeten stehen werde."

 

Desinfektion durch Plätteisen: Es dürfte unsere Hausfrauen interessieren, daß neuerdings in einem bakteriologischen Laboratorium Versuche angestellt wurden, welche ergeben haben, daß das Plätten der Wäsche in sehr hohem Maße desinfiziert. Zur Abtötung der krankheitserregenden Bakterien genügen meist schon Temperaturen von 140 Grad. Ein Gasplätteisen hat aber eine Temperatur, die zwischen 200 und 400 Grad schwankt. Indem nun das heiße Plätteisen über die Wäsche fährt, finden die etwa noch durch den Waschprozeß nicht getöteten Bakterien den Tod. ...

(Bonner Zeitung, Rubrik „Städtische Nachrichten")

 

In den Schmuckanlagen am Hohenzollernplatz stehen die Magnolien zum zweiten Mal in diesem Jahr in voller Blüte.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)