Sonntag, 24. März 1918

    

Grand Hotel Royal, Aktiengesellschaft in Bonn. Die gestrige Hauptversammlung des noch mit dem französischen Namen belasteten Königshof-Unternehmens war von sechs Aktionären besucht, die 524 Aktien mit 944 Stimmen (die Stadt Bonn hat für ihre 210 Aktien bekanntlich dreifaches Stimmrecht) vertraten. Zum Abschluß für 1917 bemerkte Beigeordneter Bottler als Vorsitzender des Aufsichtsrats, das Geschäftsjahr 1917 sei das günstigste gewesen, das das Unternehmen bisher gehabt habe; das gute Ergebnis sei auf den im vorigen Jahr stärkeren inländischen Reiseverkehr und den guten Ruf des Königshofes, der zum guten Teil der Tätigkeit des Direktors König verdankt werde, zurückzuführen. […]

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

    

Studentenmützen für Schülerinnen. Seit langer Zeit schon sind in anderen Städten, besonders in Essen, Dortmund, Düsseldorf, für Schülerinnen höherer Schulen Studentenmützen eingeführt. Da gute solide Hüte zurzeit sehr teuer und schwer zu beschaffen sind, würde es sich sehr empfehlen, den vorgenannten Städten in ihrer Neuerung zu folgen, besonders da die Mütze bestimmt einfacher und billiger ist als der Hut.

Der Bonner Wochenmarkt war gestern etwas besser beschickt als anfangs der Woche. An Gemüse war hauptsächlich Spinat, Krauskohl und Sprutengemüse vorhanden, vereinzelt auch noch etwas Rosenkohl, Weißkohl und Wirsing. An Kleinzeug waren vorwiegend Karotten, Möhren, Sellerie, Breitlauch, Petersilie, Feldsalat, Kettensalat und Schwarzwurzeln zu haben, hier und da auch weiße Rüben, Rettiche, Kohlrabien, Meerrettich, Knoblauch und Sauerampfer. Der Verkauf war im allgemeinen wieder recht flott, besonders in Gemüse.
    Auch auf dem Großmarkt auf dem Stiftsplatz waren in fast allen Marktprodukten die Zufuhren wieder etwas besser als am letzten Hauptmarkttage. Hauptsächlich waren Gemüse-Pflanzen vorhanden, an Gemüse selbst etwas Krauskohl, Spinat, Rosenkohl, Sprutengemüse und vereinzelt auch Wirsing und Weißkohl. Kleinzeug war ziemlich reichlich zu haben. Der Verkauf war auch hier durchweg sehr flott und der Markt schon früh wieder geräumt.
   Der städtische Verkauf auf dem Wochenmarkt erfreute sich wieder eines recht regen Zuspruchs, besonders in Gemüse und Zwiebeln. Die Zufuhren waren im allgemeinen wieder befriedigend, besonders in Gemüse. Fische und Aepfel waren leider gestern nicht zu haben. […]

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)