Sonntag, 3. März 1918

    

Anzeige im General-Anzeiger vom 3. März 1918Im Deutschen und österreichischen Alpenverein (Sektion Bonn) spricht Montag abend 8 Uhr (in der Lese) Generalsuperintendent Klingemann aus Koblenz über Kriegsschauplatz und Völkerscheide in den Alpen.

Bonner Wehrbund. Die Jugendkompanie des Bonner Wehrbundes tritt heute (Sonntag) 2½ Uhr in der Doetschstraße an zu einer Uebung und zur Besichtigung der Flugzeuge in Hangelar.

Die Strumpfflickerei, Stockenstraße 3, die von der hauswirtschaftlichen Kriegshilfe eingerichtet worden ist, erfreut sich eines solchen Andrangs, daß im Monat März keine Strümpfe angenommen werden können. Die fertigen Strümpfe werden, wie bisher, Montags und Donnerstags von 9 bis 12 und von 3 bis 5 Uhr ausgegeben.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Städtische Nachrichten“)

   

Warnung vor Ankauf von Marmelade und Brotaufstrichmitteln. Die gesamten Bestände an Marmelade und sonstigen zuckerhaltigen Brotaufstrichmitteln sind rationiert und werden den Verbrauchern nur in den dazu bestellten Verkaufsstellen auf Lebensmittelkarten zugeführt. Alle Ware ist demnach dem freien Handel entzogen. Soweit trotzdem Brotaufstrichmittel von dem freien Handel etwa angeboten werden sollten, kann es sich nur um Ware handeln, die im Schleichhandel widerrechtlich erworben worden ist. Vor dem Ankauf wird daher auf das dringendste gewarnt. Es besteht ein Absatzverbot, und nicht nur der Verkauf, sondern auch der Ankauf wird strafrechtlich verfolgt.

Fußballsport. Nach längerer Pause findet Sonntag nachmittag auf dem Sportplatz an der Richard-Wagnerstraße ein Meisterschaftsspiel des Bonner Fußballvereins gegen Siegburger Turnverein statt.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

    

Die Sammelstelle des örtlichen Kriegsausschusses Stockenstraße 3 erfreut sich eines regen Zuspruchs. Seit ihrer Eröffnung sind ihr schon viele Abfallstoffe, die in dunklen staubigen Ecken und Kellern ungeahnte Ruhe genossen, zugeführt worden. Tausende Zentner vergessenen und wertvollen Krams sind jedoch noch aus der Nacht ans Licht zu fördern und der Sammelstelle zuzuführen. So will es das Gebot der Stunde. Keiner, der sein Vaterland liebt, darf sich der kleinen aber lohnenden Mühe entziehen, Nachschau zu halten, keiner soll die Unbequemlichkeit scheuen, die mit der Ueberbringung von Sachen zur Sammelstelle verbunden sind. Die noch nutzlos lagernden Abfallstoffe sollen umgeformt ihre Auferstehung feiern und dann zum Schutze und Wohle des deutschen Vaterlandes wirken. Unsere Mitbürger werden daher dringend gebeten, alle entbehrlichen Abfallstoffe der Sammelstelle Stockenstraße 3 bald zuzuführen. Es gibt Schätze sowohl im geldlichen als auch im idealen Sinne zu heben.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Aus der Rheinprovinz. Bonn“)