Freitag, 20. April 1917

          

Anzeige im General-Anzeiger vom 20. April 1917Keine Butter, sondern 30 Gramm Margarine werden diese Woche auf die Buttermarke verkauft. [...]

Vorsicht bei Mitteilungen über Kriegslieferungen. Die Kriegsamtsstelle Koblenz schreibt: Die Firmen, die mit der Ausführung des Rüstungsprogramms betraut sind, und die ihren Bestellungen auf Maschinen und Materialien Bescheinigungen darüber beifügen müssen, welcher Art und welchen Umfanges ihre Lieferungen und welches die militärischen Abnahmestellen sind, müssen wegen der Gefahr der Spionage sorgsam darauf achten, daß das Unterpersonal oder die Belegschaft des betreffenden Betriebes keine allzu eingehende Kenntnis über die den Firmen durch die Beschaffungsstellen erteilten Gesamtaufträge erhalten. Bescheinigungen über die Art und den Umfang des Betriebes usw. werden zweckmäßig nur dann Gesuchen usw. beigefügt, wenn sie von einer militärischen Dienststelle ausdrücklich verlangt oder angefordert werden.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

     

Militärpapiere stets mit sich führen. Kürzlich hat der Gouverneur der Festung Köln den Befehl erlassen, daß die nicht zum Heeresdienst eingezogenen militärpflichtigen Personen ihre Militärpapiere stets bei sich tragen müssen. Ein 33jähriger Schneider, der der Verordnung zuwider ohne Militärpapiere angetroffen wurde, wurde wegen Vergehens gegen das Gesetz über den Belagerungszustand vom Außerordentlichen Kriegsgericht in Köln zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

Godesberg, 19. April. Als tausendster Besucher der Goldankaufstelle in Godesberg erhielt Fräulein Käthe Dennert von hier die ehrende Auszeichnung einer an einer Silberkette zu tragenden, in Silber eingefaßten eisernen Gedenkmünze mit der Prägung auf der Vorderseite „Gold gab ich zur Wehr, Eisen nahm ich zur Ehr“. Das Relief der anderen Fläche trägt die Umschrift „In eiserner Zeit 1917.“

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Von Nah und Fern.“)

    

Das Gemüse am Vorgebirge. Im Laufe der vergangenen Woche hat man am Vorgebirge den ersten Kopfsalat, [...] ins Freie ausgepflanzt. In andern Jahrgängen konnte das bei günstigerer Witterung schon drei Wochen früher geschehen. Jetzt ließen sich die Pflänzchen nicht länger zurückhalten. Selbst bei günstiger Witterung wird er mindestens 2 bis 3 Wochen nach dem Wintersalat zeitig sein. [...]

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Bonner Nachrichten“)