Sonntag,10. Dezember 1916

     

Anzeige im General-Anzeiger vom 10. Dezember 1916Der 9-Uhr-Schulbeginn, den der Gouverneur der Festung Köln für die Volksschulen angeordnet hat, soll der Ersparnis von Licht und Heizung dienen. Er dient aber auch der Gesundheit der Schulkinder, denen in der dunklen und kalten Jahreszeit bei den gegenwärtigen Ernährungsschwierigkeiten ein längerer Schlaf wohl zu gönnen ist. Namentlich die ärmere Bevölkerung wird die Wohltaten der neuen Einrichtung zu würdigen wissen.
   Für die höheren Schulen ist kein 9-Uhr-Beginn angeordnet.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

     

Zur Regelung der Kartoffelversorgung im Kreise Bonn-Land macht der Vorsitzende des Kreisausschusses in der vorliegenden Nummer bekannt, daß der Kartoffelerzeuger bis 31. Dezember 1916 und vom 1. März 1917 bis zum 20. Juli 1917 auf den Tag und Kopf bis 1½ Pfund Kartoffeln verwenden darf. In der Zeit vom 1. Januar 1917 bis 28. Februar 1917 darf der Erzeuger nur bis 1 Pfund Kartoffeln seiner Ernte für sich und für jeden Angehörigen seiner Wirtschaft verwenden. Näheres ist aus der Bekanntmachung zu ersehen.

Die Rechtsauskunftsstelle für Männer, die infolge Einberufung des Leiters einige Zeit ihre Tätigkeit einstellen mußte, ist von jetzt ab Montags abends von 7.30 Uhr bis 9 Uhr geöffnet.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

Anzeige im General-Anzeiger vom 10. Dezember 1916Beuel, 9. Dez. Das hiesige Bürgermeisteramt richtet an die Gemeindeangehörigen die dringende Bitte beim Verbrauch von Lebensmitteln, ganz besonders aber beim Verbrauch von Kartoffeln die äußerste Sparsamkeit obwalten zu lassen, da die weitere Einfuhr von Kartoffeln unsicher sei.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Von Nah und Fern.“)

     

Der zweite städtische Volksunterhaltungsabend in diesem Winter findet Sonntag, den 17. Dezember, im Stadttheater statt. Es gelangen Volkslieder in abwechslungsreicher Ausführung zum Vortrag. Der Bonner Männergesangverein unter der Leitung des städtischen Kapellmeisters Herrn Sauer hat seine Mitwirkung zugesagt, Frau Grothe aus Köln wird Lieder für Sopran zu Gehör bringen, ferner ist ein Streichquartett und zum Schluß ein doppelt besetztes Soloquartett von Frauen- und Männerstimmen vorgesehen. Die am Vormittag 11½ Uhr stattfindende Generalprobe ist ebenfalls öffentlich (Eintritt 1,10 M.).

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Bonner Nachrichten“)