Freitag, 19. März 1915 

  

Anzeige in der Deutschen Reichs-Zeitung vom 19. März 1915Warnung vor dem Ankauf belgischer Kohlpflanzen. Die Landwirtschaftskammer warnt vor dem Ankauf von belgischen Setzpflanzen, von Weiß-, Rot- und Wirsingkohl. Der Samen von diesen Setzlingen wird aus Kohlpflanzen gewonnen, die keine Köpfe, sondern nur Blätter bilden, sog, Bastardpflanzen. Die belgischen Setzlinge bilden niemals, auch nicht im besten Boden, Köpfe.

Der Schnepfenstrich hat begonnen. In der Umgebung Bonns ist die erste Schnepfe erlegt worden. Auch in der Eifel und an der Mosel sind, wie uns mitgeteilt wird, bereits verschiedene Schnepfen geschossen worden.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

  

Teuerungszulage. Die Betriebsdirektion der Bonner Elektrischen Straßenbahnen hat aus Anlaß der hohen Lebensmittelpreise ihren sämtlichen Schaffnern und Fahrern vom 15. März an eine Gehaltserhöhung von 15 Mark monatlich bewilligt.

Anzeige im General-Anzeiger vom 19. März 1915Zur Verminderung der Schweinebestände. Der preußische Minister des Inneren hat soeben einen umfangreichen Erlaß an die ihm unterstellten Behörden gerichtet. Es wird darin betont, daß die Abschlachtung von fünf bis sechs Millionen Schweinen nicht genügt, eine erhebliche Ueberschreitung dieses Quantums wird als notwendig erachtet. Es soll deshalb auf eine Verminderung der Schweinebestände entschieden hingewirkt werden. Insbesondere kommt es darauf an, daß der Ankauf von Schweinen durch die Gemeinden mit mehr als 5000 Einwohnern nach bestem Vermögen gefördert wird. Sodann aber ist zu veranlassen, daß auch in den Gemeinden bis zu 5000 Einwohnern entweder die Gemeinde selbst oder die einzelnen Einwohner im möglichst weiten Umfange Schweine einschlachten. Eine bestimmte Grenze läßt sich nicht allgemein vorschreiben, unter allen Umständen muß aber eine schleunige weitgehende Verminderung der Schweinebestände erreicht werden. Nicht vermeidbar ist, daß auch zahlreiche noch nicht schlachtreife Schweine von der Schlachtung betroffen werden, denn eine Beschränkung lediglich auf voll ausgemästete Tiere würde nicht die notwendigen Wirkungen erzielen. Keineswegs darf aber die Tötung von Zuchttieren, die an Stamm und Grund der Schweinezucht rühren würde, erfolgen.

Der Deutschen Turnerschaft gehören im Sieg-Rhein-Gau, wozu auch Bonn zählt, 188 Vereine mit 6797 Mitgliedern über 17 Jahre an, ferner 1956 Jugendturner und 378 Frauen und Mädchen, insgesamt 9130 Turnbeflissene.

Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

  

Anzeige in der Deutschen Reichs-Zeitung vom 19. März 1915Kriegsanleihe. Die Sterbekasse freie Hülfskasse des Wirtschaftlichen Vereins Bonner Bäckermeister zeichnete 5000 Mark Kriegsanleihe.

Der Freiwillige Hilfsausschuß hält am Samstag abend 8½ Uhr im Bürgerverein eine Versammlung ab, in welcher der Vorsitzende über die Tätigkeiten des Freiwill. Hilfsausschusses während des letzten Vierteljahres berichten und auf neue Aufgaben des Ausschusses hinweisen wird. Es ist ferner ein Vortrag über „Lille vor 4 Monaten und heute“ angekündigt.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Bonner Nachrichten“)