Freitag, 5. April 1918

  

Arndt-Eiche in Eisen. Eine hochherzige Spende hat die Firma J. J. Manns in Bonn zu ihrem goldenen Geschäftsjubiläum der Arndt-Eiche gemacht, indem sie für die Witwen und Waisen von Bonner Kriegern den Betrag von 1000 Mark überwies. Auch sonst sind die Zuwendungen für unser Kriegswahrzeichen in letzter Zeit ziemlich zufriedenstellend. Namentlich findet vielfach die Stiftung von Adlerfedern zur Erinnerung an gefallene Söhne und Angehörige statt. Jede Auskunft wird bereitwilligst von der Geschäftsstelle der Arndt-Eiche im städt. Bekleidungsamt, Gangolfstraße, erteilt.

Lehrgang über Wildfrüchte. Die Reichsstelle für Gemüse und Obst und die ihr angeschlossene Wildfrucht-Genossenschaft m. B. H. halten vom 8. bis 10. April wieder in Bonn unter Leitung des Herrn Professors Küster in Bonn einen Lehrgang über Wildfrüchte ab, in dem alle diejenigen Personen mit dem einschlägigen Stoffe vertraut gemacht werden sollen, die nach Beruf und Neigung zu Nutz und Frommen des Vaterlandes sich gedrungen fühlen, ihre Kräfte in den Dienst des Sammelns und Verwertens der Wildfrüchte zu stellen. Die Teilnahme an dem Kursus wird unentgeltlich sein.

Die hiesige Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz nahm in ihrer diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung eine Vorstandswahl vor. Sie schuf neu die Stelle eines Vorsitzenden und wählte als solchen einstimmig Herrn Rechtsanwalt Felix Joseph Klein. Nachdem der Vorstand des Provinzialvereins vom Roten Kreuz in Koblenz die Wahl bestätigt hatte, wurde der Vorsitzende in einer Mitgliederversammlung Mittwoch Abend eingeführt, die sich mit einer Reihe von für die Kolonne wichtigen Fragen zu beschäftigen hatte. Die Freiwillige Sanitätskolonne, deren Mitglieder fortgesetzt wertvolle Arbeit leisten, veranstaltet demnächst einen Verbandslehrgang für erste Hilfe, über den Näheres in den Zeitungen bekanntgegeben werden wird.

(Bonner Zeitung, Rubrik „Aus den Städtischen Nachrichten“)

   

Flickstelle und Kleiderberatung. Zu den bekannten, gemeinnützigen Einrichtungen der hauswirtschaftlichen Kriegshilfe in der Stockenstraße 3 gehört seit kurzem die Flickstelle, auf deren wirtschaftliche Bedeutung sowohl für die Hausfrauen, Angestellten und Arbeiterinnen, denen es an Zeit und Garn fehlt, ihre Wäsche selber auszubessern, als auch für die notwendige Streckung der geringen Bestände an Weißzeug garnicht dringend genug hingewiesen werden kann. Die Annahme erfolgt Mittwochs und Freitags vormittags von 9 – 12 Uhr, und die Ausbesserung wird bei billiger Berechnung gut und rasch besorgt. – Auch die Kleiderberatung: Neues aus Altem, hat bei der jetzigen Notwendigkeit, den kleinsten Stoffrest zweckmäßig zu verwenden, ihre Daseinsberechtigung nicht erst zu beweisend, und es genügt daher, nochmals zu betonen, daß sie von sachverständigen Helferinnen geleitet wird und jeden Dienstag und Freitag, nachmittags von 3 – 5 Uhr, Stockenstraße 3, geöffnet ist.

(Bonner General-Anzeiger, Rubrik „Aus Bonn“)

   

Der Mauspfad, allbekannt als Musterstraße seit dem von echter Vaterlandsliebe und gesundem Urteil seiner Anwohner zeugenden glänzenden Ergebnis der Zeichnungen für die 7. Kriegsanleihe, hat dieses schon in den ersten Werbewochen für die 8. Kriegsanleihe ganz bedeutend überholt. Also erst recht ihr Anwohner der anderen, der großen, breiten, reichen Straßen: Von der Bank, der Sparkasse, aus Kisten und Geheimfächern her mit allem verfügbaren Geld für die Anleihe des Vaterlandes! Die bescheidenen Mauspfäder werden gewiß noch weiter voraneilen.

(Deutsche Reichs-Zeitung, Rubrik „Aus der Rheinprovinz. Bonn“)